Freitag, 30. Juli 2010

"Soziale Skulptur der Kommunikation" von Spigar in Egnach.

http://facts.ch/articles/4339575-soziale-skulptur-der-kommunikation-von-spigar-in-egna


Kunst von Spigar in Egnach.


Der Rheinecker Künstler Spigar restauriert das kleinste Museum der Welt.

Seit rund 10 Jahren steht eine Telefonkabine - als Kunstwerk ausgestaltet - bei der Ortstafel Buch in Egnach, täglich von Tausenden Autofahrern bewusst oder unbewusst wahrgenommen, von Spaziergängern und Wanderern oftmals genauer betrachtet.

„Es ist das kleinste Museum der Welt“, bemerkt Spigar, der 62-jährige Rheinecker Künstler, der diese „Soziale Skulptur der Kommunikation“ vor fünfzehn Jahren erschaffen, im Jahre 2001 ein erstes Mal und in den letzten Tagen ein zweites Mal restauriert und wieder in Ordnung gebracht hat.

Innerhalb einer Grundfläche von knapp einem Quadratmeter und einer Höhe von gut zwei Metern zeigt Spigar den Menschen, der die Last seiner selbst und zusätzlich auf Rücken und Schultern die Belastung durch seine Mitmenschen zu tragen hat. Verstärkt wird der Effekt durch Spiegelungen an Boden, Decke, Rückwand und Innen- sowie Aussenseiten. Der Betrachter des Kunstwerks erkennt sich dadurch automatisch wieder und wird ins Kunstwerk integriert, je näher er kommt. Umrahmt wird er und das Kunstwerk von den für Spigar typischen und unverkennbaren, von unten nach oben strebenden, tänzelnden Figuren. Nachts kann die Skulptur zudem beleuchtet werden, was ihr einen rätselhaften, fast mystischen Anstrich verleiht.

Spigar selbst, dem dieses Werk sehr am Herzen liegt, da es eine zentrale Bedeutung in seinem nunmehr 40-jährigen künstlerischen Schaffensprozess darstellt, hat den Besitzer der Skulptur, Erwin Feurer, der im angrenzenden Bauernhaus Kunst und Kultur verwaltet, gebeten, diese wieder in Stand stellen zu dürfen. Das kleinste Museum oder die kleinste Galerie der Welt ist damit wieder bereit, Menschen zu empfangen und zum Nachdenken anzuregen.

Dazu Erwin Feurer, auch Herausgeber und Verleger von Kunstbüchern, insbesondere für die „Vergessenen, Ausgegrenzten und Überflüssigen“: „Spigar gehört zu den sehr ernst zu nehmenden Künstlern in der Ostschweiz; in diesem Werk zeigt er auch autobiographische Züge. Aufgrund seiner künstlerischen Kompetenz, seines Durchhaltewillens und seinem immerwährenden Mut zu sozialrelevanten Aussagen hat Spigar persönliche Entlastung durch Anerkennung und Erfolg verdient.“

Das kleinste Museum der Welt, sprich die „Soziale Skulptur der Kommunikation“ ist an 365 Tagen rund um die Uhr geöffnet bei freiem Eintritt.



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